Zuerst war ich aber in Lassan. Den Ort kannte ich auch von Land aus, daher traute ich mich. Ich war der einzige Gastlieger und saß im Matsch fest. Der Hafenmeister ist überaus freundlich, nahm mir 7,90€ ab und versprach, dass ich wieder da weg komme. Es hat geklappt. Ein Geschäft und ein empfehlenswerten Camper-Treff gibt es auch hier. Ein Lokal für den großen Hunger bei kleinen Preisen.
Vom Lassan geht es den Peenestrom rauf durch die Zecheriner Brücke und der Ruine der Eisenbahnhubbrücke ins kleine Haff. Ganz am Ende an der Grenze zu Polen liegt Kamminke auf Usedom. Es ist eigentlich kein richtiger Sportboothafen, aber da ich ihn schon von Land aus kannte, habe ich es gewagt. Vor mir fuhr die Fähre, also muss es tief genug sein. Festmachen können Boote an dem Fährkai, wenn sie die Abfahrtszeiten im Auge behalten. Auf der Landzunge ist ein wunderbares Selbstbedienungsrestaurant. Dort kann man fantastisch Fisch essen. Kaum schaue ich auf die Angebote, werde ich schon angesprochen: „Liegen kostet 10€ aber mit Strom, Wasser und Toilette ist nicht.“ Pamm, dass hat gesessen. Aber schön ist es hier. Trotzdem musste ich nachts raus, weil ansonsten durch die aufkommenden Wellen das Boot Schaden an der Kaimauer genommen hätte. Habe mich dreister Weise bei den Fischern festgemacht.
Morgens ganz früh ging es durchs Stettiner Haff nach Wollin auf die gleichnamige Insel. Als ich im Jachtklub den Chef ansprach, zeigte er mir gleich
die super modere Anlage und wies eine Angestellte an, mich im Hafen im Empfang zu nehmen. Alles bestens geklappt und ich dachte noch, was wird das hier kosten? Die Kassiererin rechnete noch ziemlich herum, da ich noch keine Zloty hatte. 5,50€ für alles. Na, das ist mal eine Ansage.
Übrigens, die auf den Seekarten stehenden Bemerkungen: Verkautung, Versandunsgefahr, Mindertiefe hatten mich ganz schön verängstigt. Aber nichts traf ein. Im Gegenteil, die polnischen Seezeichen sind Tipp top und sauber, was man in Deutschland nicht immer sagen kann. Oder koten die Seevögel nur auf deutsche Tonnen?