Die Aphrodite liegt aufgerödelt im Hafen von der Fa.Ancker in Kappeln. Sehr freundlich und professionell mit einem fussläufigen Netto. So sind nicht nur die Segel, sondern auch der Proviant an Bord gekommen. (es gab auch Hamburger Kümmelschaps)
Das Auto haben ich nach Maasholm gebracht, damit ich morgen meine Familie von der Bahn abholen kann. Ich habe aber nicht an die Schulferien gedacht, somit fuhr kein Bus und ich mit Seglertshirt 16 Km zu Fuß nach Kappeln zurück. Das gab Blasen.
Die Aphrodite hat am Freibad Mirke in Wuppertal “festgemacht” und wir konnten nicht nur mein Geburtstag, sonder auch den Abschied von Wuppertal feiern.
Am Freibad Mirke
Nachdem ich dann noch einen Reisesegen von unserer Pastorin bekommen habe, kann es am Dienstagmorgen in aller Frühe losgehen.
Das erste Stück von Holland an den Mirker Bach/Bahnhof in Wuppertal ist geschafft. Gottseidank genau gegenüber meiner Garage, die voller Material für die große Fahrt ist. Dies macht das Beladen einfacher.
Wie es weitergeht wird noch nicht verraten. Seit gespannt.
Nun stapeln sich die Ausrüstungsgegenstände und was so alles noch mit muss auf dem Dachboden.
Der Messebesuch auf der “Boot” war sehr erfolgreich. Ich habe meine überholten Segel von North Sails bekommen, aber auch sehr hilfreiche Kontakte knüpfen können. Besonderen Dank an PASSPORT-HAMBURG, der mir beim Visum für Russland hilft. Meine digitalen und “analogen” Seekarten sind nun durch gute Beratung und “Schnäppchen” aktuell.
Ein Highlight waren die Baltic Messestände. Nicht nur ein Willkommensschluck sondern jede Menge Tipps und super Hafenhandbücher habe ich erhalten – UMSONST. Da können sich die anderen Staaten mal ein Beispiel nehmen!
Ich konnte alle medizinischen Untersuchungen, Impfungen und den Zahnarztbesuch für mich erfolgreich abschließen. Na, dann kann es ja losgehen. 😉
Trailer übern TÜV gebracht – Aphrodite aus dem Wasser- geputzt- Unterwasserschiff gestrichen- eingetütet und nun das lange Warten auf das nächste spannende Jahr.
Um einen genaueren Überblick des Machbaren zu erhalten, habe ich einen Toernplan angefangen. Damit wollte ich die Machbarkeit prüfen und auch das Zeitfenster für das russische Visum festlegen. Ich habe optimale Wetterverhältnisse vorausgesetzt und wollte schnell in das Frische Haff kommen.
Über Tipps, Erfahrung oder Hilfen wäre ich sehr dankbar. Ist ja noch alles nicht in Stein gemeißelt.
Nach einer Woche mit meiner Frau auf der Oosterschelde bei bis zu 24 Knoten Wind und 2m Wellenhöhe, sowie Gezeitenstrom hat sich die Tauglichkeit der Aphrodite für mein Vorhaben bestätigt. Aber:
Einen weiteren Wassereinbruch durch die Heisstropluke konnte ich durch den Einbau einer neuen Luke verhindern.
Der Automatik-Rettungskragen löste bei Wellen und Gischt urplötzlich aus. Was ein Schreck – ich dachte wir verlieren den Außenbordmotor. Nun habe ich einen Feststoff-Rettungskragen.
Die Gennakerschot ist bei wenig Wind unbrauchbar. Sie taucht ins Wasser ein, saugt sich voll und wenn dann eine Böe kommt verschaffte sie uns eine kleine Salzwasserdusche.
Die Selbststeueranlage funktioniert, aber benötigt zu viel Enegie. Also nur ein gelegentliches Vergnügen.
Die Kompressorkühlbox funktioniert prächtig und sorgt für kühles Anlegerbierchen.
Alles in allem – es läuft gut und zusätzlich richtig schnell.
(wurde direkt von der Watersportvereniging Arne zur Mittwochsregatta eingeladen. Nach der ersten Teilnahme haben sie es wohl schon bereut.)
-habe an zwei Tagen je den ersten Platz gemacht. Seht die erstaunten Gesichter beim Zieleinlauf.
Wettervorhersagen sind nach meiner Überzeugung was für Profis. Mich interessierte das Thema nur sehr oberflächlich und für die Prüfung war Auswendiglernen und “Mut zur Lücke” angesagt. Jede Menge Wetter Apps und DP07 brachten mich bis jetzt immer sicher in den Hafen.
Aber der Vortrag von Meeno Schrader auf der Boot 2018 in Düsseldorf hatte es uns angetan. Sofort kaufte ich sein Buch und las darin.
Und nun interessiert mich das Wetter und die Zusammenhänge bei der Vorbereitung des Törn.
Ein sehr sehr empfehlenswertes Buch:
Ich habe mich zur eigenen Sicherheit für eine Notfunkbake entschieden. So kann ich, sollte ich wirklich einmal über Bord gehen, einen Seenotrettungsfall auslösen. (Wie klein und leicht die Dinger sind)